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Feldgeschichte 8 - Zeitreise

Öko? Logisch! Eine kulinarische Zeitreise nach Liechtenstein im Jahr 2050


Es ist bekannt, dass wir Menschen mit unserer Lebensweise den Planeten an den Rand seiner Belastbarkeit gebracht haben. Deswegen wird es nicht überraschen, zu lesen, dass wir nicht mehr lange so weitermachen können, sondern umdenken müssen. Doch wer sagt, dass die Zukunft düster sein muss? Ganz im Gegenteil!


Plastikverpackungen gibt es nicht mehr

Begleiten Sie uns auf einer gedanklichen Zeitreise ins Jahr 2050. Willkommen in einer Welt, die so nachhaltig ist, dass Sie keine Plastikverpackungen mehr finden werden und möglichst alle Verpackungsmaterialien biologisch abbaubar sind. Vorbei die Zeit, in der jeder Europäer 40 kg Plastikmüll pro Jahr produziert und ein Kontinent aus Treibmüll im Ozean schwimmt! Im neuen Liechtenstein wird nichts weggeworden, was nicht recycelt wird, denn man lebt ressourcenschonend. Hören die Liechtensteinerinnen der Zukunft, dass man bei uns noch Gurken eingeschweisst und Trauben in der Plastikschale verkauft hat, können sie sich das nicht mehr vorstellen.


Vor Ort produzieren und geniessen

Überhaupt, die Trauben! Im Liechtenstein der Zukunft kommen Sie nicht mehr aus Südafrika, sondern aus der Region nebenan. Gegessen wird lokal und saisonal im Rhythmus der Jahreszeiten. Und warum Orangen aus Florida kaufen, wenn sie mehr kosten als Orangen aus dem nahen Italien? Denn weit importierte Produkte sind im Liechtenstein von morgen teurer als die einheimischen. So haben die Liechtensteiner eine raffinierte Küche entwickelt, welche die lokalen Lebensmittel schätzt. Obst und Gemüse werden gekonnt in Szene gesetzt und niemand will zurück in die Zeit, als billiges Fleisch die Supermarktregale überschwemmte. „Und das hat euch geschmeckt??“, fragen uns unsere zukünftigen Landsleute verständnislos. Denn auch in Zukunft verzichtet niemand auf ein leckeres Steak oder Schnitzel, aber es ist etwas Besonderes geworden, das man sich nur gelegentlich gönnen will und dann bewusst geniesst. Und natürlich kauft man hochwertiges Fleisch aus nachhaltiger Tierhaltung.


Bewusster Konsum im Rahmen der planetaren Belastungsgrenzen

Sie sehen schon, es hat ein Bewusstseinswandel stattgefunden. Die Liechtensteiner:innen von morgen sind bewusste Konsument:innen geworden. Sie interessieren sich für die Produktionsbedingungen ihrer Lebensmittel und dank transparenter Kennzeichnung können sie die ganze Wertschöpfungskette aufwandlos lückenlos nachvollziehen. Der komplette Lebenszyklus aller Produkte, von der Produktion über die Verarbeitung, die Verpackung, die Verteilung, den Verkauf und den Verbrauch erfolgt innerhalb der Belastbarkeit unseres Planeten. Denn im Zentrum steht die Bereitstellung von nachhaltigen Lebensmitteln zur Unterstützung der Gesundheit der Menschen und des Planeten. Dank ihrer nachhaltigen Ernährungsweise, die viel auf pflanzliche Eiweisse und Ballaststoffe setzt, sind die Liechtensteiner:innen der Zukunft auch fit und gesund. Sie wundern sich darüber, dass wir den Zusammenhang von schlechter Ernährung, Übergewicht, Diabetes und Schlaganfall gekannt haben und trotzdem weiter gegessen haben, als ginge uns das alles nichts an. Sie kochen am liebsten frisch, denn ihr Geschmack hat sich umgestellt und Fast Food schmeckt ihnen nicht so gut. Schliesslich bieten Mensen in Schulen, Restaurants und Kantinen in Krankenhäusern, Betrieben und Kitas gesunde, frische und nachhaltige Malzeiten an. So lernt man schon von Klein auf vollwertige Mahlzeiten zu geniessen.


Aus gedanklichen Zeitreisen Wirklichkeit machen

Kehren Sie nun mit uns ins Liechtenstein der Gegenwart zurück, denn die Entscheidungen, die wir heute treffen, bestimmen über die Lebensbedingungen von morgen. Lassen Sie uns deshalb heute die Rahmenbedingungen für ein faires, genussvolles und nachhaltiges Ernährungssystem in Liechtenstein schaffen - für gesunde Menschen und einen gesunden Planeten.


Fotos: Maya Mathias, Julian Konrad


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