Seit Oktober 2021 wird in Liechtenstein im Projekt Bionetz eine grosse Vielfalt an Getreidearten zur menschlichen Ernährung angebaut. Dazu zählen Brotweizen, Dinkel, Hafer, Hartweizen, Roggen, Rollgerste und Triticale (eine Kreuzung aus Roggen und Weizen). Innerhalb dieser Getreidearten werden verschiedene Sorten auf ihre Eignung für den Anbau getestet. Es wird beispielsweise geprüft, welche Rollgerstensorten unter den Liechtensteiner Anbaubedingungen einen ansprechenden Ertrag und eine hohe Qualität für die weitere Verwendung erzielen. Im Bio-Netzwerk aus Landwirten und Beratern werden die Anbauerfahrungen ausgetauscht und dokumentiert. Anschliessend werden die Erkenntnisse ausgewertet und stehen als Grundlage für den Anbau in den nächsten Jahren zur Verfügung. Mit diesem Erfahrungswissen sollen der Anbau weiter verbessert, und weitere Landwirte für die Diversifizierung im Ackerbau gewonnen werden.
Ende Juni beginnt die Ernte des Getreides. Den Anfang macht die Gerste, zum Abschluss werden Ende Juli Hartweizen und Dinkel abgeerntet. Das Bionetz-Anbauteam hat sich daher Anfang Juni getroffen, um die Getreidefelder zu besichtigen und die Ernte durchzuplanen: Ablauf, Transport, Qualitätsuntersuchungen, Ertragserhebungen und Trocknung. Je nach Witterung kann es vorkommen, dass Getreide nach der Ernte getrocknet werden muss. Als Faustzahl gilt, dass Getreide ab einem Wassergehalt von unter 14 Prozent lagerfähig ist. Dies bildet die Grundlage für die weitere Verwendung und Herstellung von Liechtensteiner Getreideprodukten wie Mehle, Flocken, Körner, Brote….
Fotos: Reinhard Gessl
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