Liechtensteiner Bio-Weiderind
Offene Wiesen und Weiden prägen die einzigartige Kulturlandschaft Liechtensteins. Sie bilden die Grundlage der standortgerechten und somit traditionellen Rinderhaltung. Dieser Grundsatz wird mit dem «Liechtensteiner Bio-Weiderind» weiterentwickelt – ein innovatives Konzept einer agrarökologisch-tiergerechten Bio-Weiderind Haltung von A-Z. Gemeinsam mit Modellbetrieben entsteht ein System, in dem Milch und Fleisch sowohl ethisch-ökologisch hervorragend als auch wirtschaftlich erfolgreich hergestellt werden. Neu aufgebaut wird die Bio-Weiderind Haltung zur Produktion von tiergerechtem Liechtensteiner Bio-Weidefleisch.
«Liechtensteiner Weiderind» wird durch eine Zusammenarbeit mit drei Leitbetrieben aus dem Bionetz umgesetzt. Mit diesen und weiteren Partnern wird das System gemeinsam entwickelt und die Herausforderungen zusammen gemeistert.
Unser Bio-Weiderind-Haltungs-System
Produktion von Liechtensteiner Bio-Weiderindfleisch von Kälbern von gemolkenen Kühen. Die Kälber kommen in enger Kooperation von den Liechtensteiner Milchkuhbetrieben.
Bestes Tierwohl wird durch Einhaltung der BTS- (besonders tierfreundliche Stallhaltung) und RAUS- (regelmässiger Auslauf im Freien) Richtlinien garantiert.
Gefüttert wird nur Gras bzw. Heu oder Silage sowie Ackernebenprodukte vom eigenen Betrieb. Ziel ist „Feed No Food“.
Getötet wird völlig stressfrei am Hof ohne vorhergehenden Transport des lebenden Tieres.
Die Hoftötung
Das Leben der meisten Nutztiere endet in einem grösseren Schlachthof. Die Transportdauer für das Schlachtvieh verlängerte sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich. Bis zu acht Stunden werden die Tiere aus Liechtenstein und der Schweiz auf ihrem letzten Weg überregional verfrachtet, im Ausland noch viel länger. Dabei werden sie oft einzeln zusammengeführt und dann in Sammeltransporte gebracht. Mit der Rationalisierung der Schlachtbetriebe und den immer strengeren Anforderungen sind viele kleine Schlachtbetriebe nicht mehr konkurrenzfähig; zudem erfordert der Verkauf an grosse Fleischhändler meist die Schlachtung in deren zentralen Grossbetrieben.
Aus Sicht des Tierwohls sind Zeitdruck und Fliessbandarbeit schlechte Voraussetzungen für eine schonende Schlachtung. Der Transport und der Aufenthalt in den Wartebuchten mit stallfremden Artgenossen stresst die Tiere unnötig, was sich auch auf die Fleischqualität auswirkt. Weiter erfolgt die Betäubung oft ungenügend und die Zeitlimiten bis zur Entblutung werden nicht selten überschritten - trotz Präsenz der kantonalen Veterinärdienste vor Ort. Weiter sind einige Betäubungsmethoden aus Tierschutzsicht kritisch zu beurteilen.
Liechtensteiner Bio-Weiderinder werden immer ohne Transport zum Schlachthaus, direkt auf dem angestammten Hof getötet. Dies erfolgt mit grosser Sorgfalt und jeglicher Stress wird dabei vermieden. Das ist sehr gut für die Tiere und für die Menschen, denn dieser stressfreie Vorgang ist die beste Alternative für die Tiere und wirkt sich via Fleischqualität auch auf das Befinden der Menschen aus.